Ihre Fingernägel zeigen Ihnen, ob Sie in Ihrer Ernährung ein Defizit haben bzw. ob gewisse Stoffwechsel nicht korrekt ablaufen.

Anhand der Fingernägel lässt sich erkennen, ob Ihr Organismus eine gute Vitalstoffversorgungssituation hat oder, wenn diese Auffälligkeiten aufweisen, dann kann man anhand derer eine Reihe von Erkrankungen erkennen.

Da die Fingernägel sehr eng mit der Haut und dem Blut verbunden sind, erlauben sie Rückschlüsse auf gewisse Aspekte Ihres Gesundheits- und Ernährungszustandes. Fehlen bestimmte Substanzen, kann das Blut die Haut wie auch die Fingernägel nicht richtig versorgen und es zeigen sich Symptome.

Nägel gehören wie die Haare zu den sogenannten Anhangsgebilden der Haut. Gesunde, kräftige Nägel gelten als Blickfang und bedürfen keiner Lackierung, sie sind attraktiv und zeigen Mann wie Frau, dass sich der Mensch hinter diesen Nägel gut ernährt und mit seiner Gesundheit bewusst umgeht, also offenbar mit der Natur im Einklang steht. Eine biegsame und weiche Beschaffenheit mit einer glatten, gewölbten, durchsichtigen Oberfläche und einem hellen Halbmond am Nagelansatz sind das Kennzeichen gesunder Nägel. Jeder Mensch hat eine leicht andere Nagelform, die ihm in die Wiege gelegt wird.

 

So sind Nägel aufgebaut

Nägel sind im Grunde feste Platten aus Keratin, die an den Enden von Fingern und Zehen sitzen. Sie schützen die Fingerkuppen und helfen, Dinge zu greifen. Sie bestehen aus der Nagelwurzel, dem Nagelbett, NageIwall, Nagelmond und dem Nagelfalz.

Im Feinaufbau setzt sich der Fingernagel aus Hornzellen zusammen – ungefähr 100 bis 150 Lagen sind übereinander geschichtet. Er wächst im Zeitlupentempo aus dem Nagelbett heraus. Ein gesunder Nagel wächst pro Woche 0,5 bis 1,2 Millimeter, wobei mit dem Alter das Wachstum auf bis zu 50% abfällt. Die Nägel der dominierenden Hand wachsen schneller als die der anderen Hand.

Bei einem gesunden Menschen sind meist 3 Halbmonde (Lunula) zu sehen (Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger). Fehlt der Halbmond am Daumen, so liegt jedenfalls ein Defizit vor (Anämie oder Mangelernährung).

 

Es lassen sich an den Auffälligkeiten der Fingernägel eine ganze Reihe von Krankheiten erkennen:

  • Weiche Nägel: fehlende Mineralien & Spurenelement (Silizium, org. Kalzium, Mangan), oft in Verbindung mit anfälligen Atemwegen
  • Rissige, abblätternde, dünne und / oder brüchige Fingernägel: es liegt möglicherweise eine Unterfunktion der Schilddrüse vor; Defizit an Vitamin A, Vitamin C, Calcium, Eisen, Zink, Biotin (Vitamin B8), Folsäure (Vitamin B9), Cobalamin
  • Gespaltene Nagelspitzen: können ein Zeichen für Diabetes sein
  • Übermäßig harte Nägel: hin und wieder bei Gefäßkrankheiten wie Arteriosklerose
  • Feine Längsrillung: diese ist mit zunehmenden Alter nicht ungewöhnlich, da die Stoffwechselaktivität nachlässt
  • Starke Längsrillen, kein Glanz: können auf eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine Dünndarmreizung oder eine Gelenkentzündung hinweisen (Arthritis), Flüssigkeitsmangel
  • Längsfurche (Onychorrhexis): kann ganz einfach nur ein Zeichen für fortgeschrittenes Alter sein, rheumatoide Arthritis, periphere Gefäßerkrankung, einem Lichen planus und einer Darier-Erkrankung (weiße und rote Riffelung). Eine zentrale Furchenbildung kann auf myxoide Zysten zurückzuführen sein.
  • Querfurchen / Querrillen: öfters nach einer abgeklungenen Entzündung / Infektion sichtbar, bei Depression, strenges Fasten bzw. Mangelsituationen, infektiöse Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Vergiftungen. Beispiele sind Medikamente wie Barbiturate, Zytostatika oder Gerinnungshemmer. Ist meist auch bei pseudo-allergener Histaminintoleranz sichtbar (hin bis zu "Raupenform ähnliche Fingernägel), öfters geht diese dann einher mit allergenen Prozessen im Magen-Darm-Trakt (v.a. Milchunverträglichkeit ersichtlich an Landkartenzunge, oder Weizenreaktionen).
  • quer verlaufende Furchen mit weißlicher Färbung (Mees Streifen): Schwermetallvergiftung (meist Arsen, auch Thallium), wie z.B. bei Chemotherapie. Tritt auch bei schwerem Zinkmangel auf.
  • gehäuft kleine Dellen im Nagel, Grübchennagel (auch Tüpfelnägel genannt): punkt- und trichterförmige Einziehungen über den ganzen Nagel, treten meist bei Schuppenflechte (Psoriasis) oder auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse auf. Die Ursachen können auch Ekzeme, kreisrunder Haarausfall (Alopezia areata), oder Pilzinfektionen sein, fallweise auch physiologisch.
  • Monströs verformte Riesennägel, Krallennägel (verdickte und gekrümmte Nägel): sind meist ein Zeichen für eine schlechte Durchblutung / Durchblutungsstörungen. Kann auch bei starker Histaminintoleranz auftreten (in Verbindung mit starken Querrillen).
  • Uhrglasnägel – gewölbte Riesennägel: bei Eisenmangel, stehen oft mit einer Lungenerkrankung in Verbindung (Asthma / COPD / Hamman-Rich-Syndrom), Herzerkrankungen (meist Rechtsherzinsuffizienz), Glomerulonephritis, Leber
  • Löffelnägel (Daumen, Nägel bilden Löffelform): Eisenmangel, Diabetes mellitus, Proteinmangel (besonders bei Mangel an Aminosäuren mit Sulfatgruppen), Kontakt mit Petroleum-basierten Lösungen, systemischer Lupus erythematosus und ein Raynaud-Syndrom.
  • Plateaunägel (in der Mitte eben, seitlich abfallende Nägel): Magen- Darm- Leiden, Blutbildung
  • undurchsichtig blasse weißlich durchschimmerndes Nagelbett: Bei Erkrankungen der Entgiftungsstationen des Körpers – der Leber (Stoffwechsel) oder der Nieren (Proteinurie); Leberzirrhose, Herzinsuffizienz, Diabetes Mellitus. Eiweißzufuhr zu niedrig.
  • halb transparaente blasse oder blassrosa durchschimmerndes Nagelbett: bei einem Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie)
  • Bläuliche Färbung der Nägel: Hinweis auf eine Zyanose (Sauerstoffmangel), tritt auf bei Herz- und Lungenleiden, Kohlendioxidvergiftung. Öfters auch in Verbindung mit schwerem Vitamin B-12 Mangel.
  • Bräunliche Färbung: entweder Raucher, oder Handhabung von Chemikalien (z.B. Beizmittel), Hinweis auf eine mögliche Nierenerkrankung, Morbus Addison (Unterfunktion der Nebennierenrinde)
  • Blau-schwarze Flecken: nach Verletzungen kleine Blutergüsse, die mit der Zeit auswachsen.
  • Schwarze Flecken: eventuell Hautkrebs (Melanom) oder Medikamente die Nägel braun, blau oder schwarz verfärben. Beispiele sind Krebsmittel (Zytostatika) oder Antimalariamittel. Eventuell auch subakute Endokarditis, einem systemischen Lupus erythematosus, einer Trichinose, einer Pityriasis rubra pilaris, einer Psoriasis und einem Nierenversagen
  • Weiße Flecken: Schädigungen aus der Maniküre, Verletzungen mit spitzen Gegenständen im Nagelbettbereich, Zinkmangel und oder Zeichen für einen starken Vitamin D3 Mangel, tlw. auch physiologisch
  • gelbfarbige Fingernägel: Leberleiden, Pilzinfektion, Medikamenteneinwirkung, oft in Kombination mit Schuppenflechte; charakteristisch sind gelbliche bis graugrüne Verfärbungen, Verdickung und Verhärtung einzelner oder aller Nägel. Die Nägel wachsen deutlich langsamer. Häufig auch in Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen (z.B. Bronchitis, Lungenentzündung, Bronchiektasen) oder einem Lymphöde, Gelbsucht (Bilirubin wird unzureichend abgebaut)
  • weiße Fingernägelplatten = Milchglasnägel (tritt an praktisch allen Fingern auf) weist auf ein starkes Leberproblem wie z.B. Leberzirrhose, starken Pilzbefall (oft in Kombination mit vom Pilz befallenen, angefressenen Fingernägeln), oder auf Diabetes mellitus hin. Es könnte auch die Folge von vor kurzem entferntem Nagellack sein (der Fingernagel erleidet bei Lacken Mangel, u.a. von Sauerstoff).
  • grüne Nägel: Befall mit dem Bakterium Pseudomonas
  • Halb-und-halb-Nägel: eine Weißfärbung der körpernahen (proximalen) Nagelplattenhälfte  und eine rotbraune - schmutzig gelbliche Färbung der körperfernen (distalen) Nagelplattenhälfte. In der Regel sind sie ein Hinweis auf eine chronische Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) oder auf eine Lebererkrankung. Falls eine braune Linie vorne  unten am Nagel entlang der Verbindung Nagel-Haut auftritt, liegt eine Nierenerkrankung vor.
  • leicht stinkende, zerfressene, gelblichfarbige aufgebrochene, im Extremfall entzündete Nägel: bei Vorliegen einer verdickten Nagelplatte mit fasrigem Unerbau meist Pilzbefall, fallweise auch Candidose (Infektion mit dem Candida Pilz)
  • Blass-bläuliche Lunulae (Halbmond): Hinweis auf Diabetes Mellitus
  • deutlich rote Verfärbung der Lunulae (Halbmond insb. Daumennagel): Hinweis auf eine kardiovaskuläre Erkrankung, eine Kollagenkrankheit des Gefäßgewebes, eine hämatologische Neoplasie oder weitere ernsthafte Erkrankung
  • Falls keine Lunula sichtbar ist: allgemeine Nervenschwäche und/oder Herz-Nervenschwäche
  • Übergroße Lunula: Herzrhythmusstörungen

Querrillen - Finger und Bezug zu Bereichen:

rechter Daumen: Magen und 12-Fingerdarm (z.B. Helicobacter / Campylobacter, Nahrungsmittelunverträglichkeiten), Lunge, Leber

linker Daumen: Krummdarm (Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionen), Lunge, Leber

rechter Zeigefinger: Appendix / Blinddarm / aufsteigender Dickdarm / rechter Querdarm

linker Zeigefinger: linker Querdarm / absteigender Dickdarm / Enddarm

Mittelfinger: Allergie / Toxische Belastungen

Ringfinger: Drüsensystem

kleiner Finger: terminales Ende Dünndarm

Nicht jede Veränderung des Nagels ist ein Hinweis auf eine Krankheit oder eine Verletzung. Farbe und Kontur der Fingernägel ändern sich mit dem Älterwerden, sie zeigen einen reduzierten Stoffwechsel auf. Gelbliche oder gräuliche Verfärbungen sind ebenso häufig zu finden wie fehlender Glanz. Häufig verkleinert sich auch der Halbmond oder verschwindet ganz. Ebenso gelten abgeflachte und eingedellte Nagelplatten als Alterserscheinung. Öfters tritt schon ab dem 35. Lebensjahr eine Längsriffelung auf oder die Nägel werden rau, rissig oder gespalten.

 

Brüchige Nägel

Manche Menschen haben extrem brüchige Nägel (Onychorrhexis). Der Nagel reißt ein, splittert sich der Länge nach auf oder spaltete sich vom freien Nagelrand her. Der Grund kann kann ein häufiger Kontakt mit Reinigungsmitteln und Chemikalien sein. Diese trocknen Haut und Nägel aus. Auch Nagellackentferner können den Nägeln Feuchtigkeit entziehen und sie brüchig werden lassen. Manchmal ist eine Mangelernährung schuld (Mangel an Vitamin A, B und Eisen). Auch die Unterernährung, etwa bei einer Magersucht, spielt eine Rolle. Brüchige Nägel können daneben auch auf eine Schilddrüsenüberfunktion oder Leberkrankheiten hindeuten.

Bei der Onychoschisis spaltet sich die Nagelplatte meist horizontal auf. Gründe sind auch hier Mangel- und Fehlernährung (Vitamine, Eisen) sowie übertriebene Hygiene.

 

Andere Nagelveränderungen

Manchmal löst sich auch die Nagelplatte teilweise (Onycholysis) vom Nagelbett ab – dies ist ein relativ häufiges Phänomen. Der Nagel kann sich durch zu langes Einwirken von Wasser, Seifen, Detergenzien oder zu intensive Nagelreinigung teilweise abheben. Seltener ist die totale Ablösung des Nagels, hier sprechen Mediziner von Onychomadese. Die Ursachen können eine Nagelbettentzündung, Nagelpilz, Schuppenflechte (Psoriasis) oder Traumen sein. Krümelnägel sind poröse Nägel, die am Nagelrand zerbröseln. Die Ursache kann eine Schuppenflechte sein.

 

Pflege für brüchige Nägel

Problemnägel unterstützen Sie von innen mit Bierhefetabletten, Kieselerde, Gelatine (z.B. Knorpel an den Enden von Hühnerknochen), Biotin und Kalzium (Vitamin D Spiegel checken, Kalzium nicht durch Kuhmilchprodukte zuführen). Sie festigen und stabilisieren die Nägel. Sind die Nägel erst einmal brüchig, brauchen sie auch von außen genügend Pflege. Handcremes können hier nicht genug leisten. Tauchen Sie Ihre Nägel stattdessen für etwa 10 Minuten in Olivenöl.