Glutenunverträglichkeit

Bei Glutenunverträglichkeit handelt es sich um eine Erkrankung der Dünndarmschleimhaut aufgrund einer erworbenen Intoleranz gegenüber dem Klebereiweiß Gluten.  Dies kann in jedem Alter auftreten und bei längerer Mißachtung der Beschwerden chronifizieren.  Die Glutenunverträglichkeit wird wird im Gegensatz zur Zöliakie nicht den Autoimmunerkrankungen, sondern den Allergien zugerechnet. Jedoch, da das Immunsystem gegen die Schilddrüse reagiert, ist dies als potentieller Auslöser einer Autoimmunerkrankung zu sehen. Als Folge der Darmschleimhautreizung tritt eine schlechtere Resorption ein, weniger Vitalstoffe können resorbiert werden, das Mikrobiom wird gestört, der Teufelskreis ist eröffnet und uns geht’s dann zunehmend schlechter.

Gluten ist eine Verbindung von den Eiweißen Prolaminen und Glutelinen, wobei Prolamine meist mehr Beschwerden bei einer Zöliakie oder Gluten­unverträglichkeit auslösen. Prolamine sind beispielsweise in Weizen Gliadin und Glutenin, in Roggen Secalin, in der Gerste Hordein und in Hafer Avenin. Diese Eiweißbestandteile entwickeln sich in Verbindung mit Wasser zum so genannten Gluten. Eine Glutenunverträglichkeit kennzeichnet daher streng genommen eine Intoleranz auf die vorgenannten Eiweißbestandteile.

Allergiereaktionen treten meist innerhalb weniger Minuten bis zu einer Stunde nach dem Genuss allergieauslösender Lebensmittel auf. Im Gegensatz dazu führt eine Nahrungsmittel­unverträglichkeit oft erst zu einer verspäteten körperlichen Reaktion, die sich bis zu 72 Stunden nach dem Verzehr eines unverträglichen Nahrungsmittels äußert. Dadurch ist die Zuordnung von Symptom und ausgelöstem Lebensmittel meist sehr schwierig.

Die Anzeichen einer Glutenunverträglichkeit können sehr individuell und weitreichend sein.

  • chronische Müdigkeit
  • Kopfschmerzen, bis hin zu Migräne
  • Hautausschläge und Juckreiz
  • Nesselsucht
  • Hautrötungen
  • Schwellungen
  • Zungenbrennen
  • Schwindel und Kreislaufprobleme
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen (-krämpfe)
  • Blähungen
  • Durchfall oder Verstopfung (wechselnde Stuhlkonsistenz)
  • Hautunreinheiten
  • Abgeschlagenheit
  • Heißhunger (auf Süßes)
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Die Feststellung einer Glutenunverträglichkeit lässt sich am Besten durch das Weglassen von Gluten haltigen Lebensmitteln für 2-3 Wochen feststellen. Werden die Beschwerden deutlich besser und bei einer erneuten Zufuhr von Gluten wieder schlechter, so kann dies als positiver Beleg genommen werden. Nahrungsmittel­unverträglichkeitstests wie z.B. von www.kiweno.com angeboten können rasch und einfach Klarheit schaffen und den Weg zu einer verträglichen Ernährung einleiten. Je nach Intensität der Unverträglichkeit kann eine passende Ernährungsumstellung eine Intoleranz oft mildern oder sogar heilen.

Glutenunverträglichkeit und Zöliakie werden in der Umgangssprache oft synonym verwendet, obwohl es medizinisch gesehen nicht dasselbe ist. 

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Darmschleimhaut durch die Aufnahme von Gluten stark geschädigt wird. Bei gesunden Menschen ist die Dünndarmoberfläche durch sogenannte Darmzotten (Ausstülpungen der Schleimhaut) stark vergrößert, wodurch Nährstoffe optimal vom Körper aufgenommen werden können. Bei Menschen mit Zöliakie bilden sich die Darmzotten zurück und lebenswichtige Nährstoffe werden nicht mehr ausreichend aufgenommen. Das ist auch der Grund dafür, warum viele Erkrankte stark an Körpergewicht verlieren und Mangelerscheinungen aufweisen.

Glutenunverträglichkeit ist hingegen keine Krankheit und die körperlichen Auswirkungen sind weitaus milder als bei einer Zöliakie. Glutenunverträglichkeit ist eine (im medizinischen Sinne) Typ 3 Allergie, das heißt eine Form von Allergie mit verzögerten Symptomen. Das führt dazu, dass der Körper bei der Aufnahme von Gluten eine erhöhte Anzahl an Antikörpern bildet, weil er die Eiweißbestandteile fälschlicherweise als Gefahr sieht.

Wichtig ist, die beiden Begriffe Zöliakie und Glutenunverträglichkeit nicht zu verwechseln. Nur etwa ein Prozent der Bevölkerung leidet unter der chronischen Dünndarmerkrankung Zöliakie und muss eine strikte glutenfreie Diät halten. Wesentlich mehr Menschen sind jedoch von der weniger stark ausgeprägten Glutenunverträglichkeit betroffen.

Zu berücksichtigende mögliche Stoffwechselblockaden:

1)      Säure-Basen-Haushalt (Industriezucker, Weißmehl, Wurst weglassen, basisch essen)

2)      Verschlacktes Bindegewebe (Säuren mit Basen neutralisieren = Natron Vollbad + Mineralien)

3)      Verdauungstrakt (Status Darmdrüsensystem, Mikrobiom, evtl. weitere Allergien?)

4)      Wasserhaushalt (ausreichend dampfdest. Wasser trinken! 30ml pro 1kg KG)

5)      Eiweißverdauung (basisches Eiweiß! Spaltung unter Freisetzung von Ammoniak à Leber!)

6)      Fettverdauung (weniger gesättigte FS, genug MUFS!, keine Transfette!)

7)      Kohlenhydratverdauung (v.a. Süssigkeiten und Weißmehl weglassen!)

Zentrale Organe bei Glutenunverträglichkeit: Darmtrakt + Leber + Nieren

Gluten ist v.a. enthalten in: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern (unreif geernteter Dinkel), Urkorn, Kamut, Emmer, d.h. in allen handelsüblichen Teig- und Backwaren wie z.B. Nudeln, Brot, Kuchen und Gebäck, in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln und Fertiggerichten.

Glutenfrei sind u.a.: Reis, Reisflocken, Reisstärke, Wildreis, Reisnudeln, Kartoffeln, Kartoffelmehl, Mais, Maismehl, Maisgrieß, Maisflocken, Maisstärke, Polenta, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Kastanienmehl, alle reinen Sojaprodukte, Milch und Milchprodukte (Butter, Joghurt, Buttermilch, Kefir, Topfen, Sahne), Fisch, Fleisch, Eier, frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Kastanien, Kichererbsen, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen, Chiasamen, Sesam, Mohn, Nüsse, Mandeln, Honig, Birkenzucker, Salz, Pfeffer, Kräuter, Bohnenkaffee, Tee,  Wein, Bier, Sekt.

Tipp: glutenfreies Backen mit Xanthan

Grundsätzliche Herangehensweise, um eine Glutenunverträglichkeit zu therapieren:

Mehrtägiges Fasten (1 Einschleichtag plus 5-8 Tage richtig fasten, dann 1 Tag zum Aufbauen mit ersten leichten, kleinen Gerichten) mit Kräutertees, dampfdestilliertem Wasser, Schindele’s Mineralienpulver und alle 1-2 Stunden ein Glas verdünnten Gemüsesäft (6-10x am Tag). Anschließend ans Fasten dann basische Kost in Form von lacto-vegetarischem Essen für 3-5 Wochen ohne Fleisch und Milchprodukte, kein Weißmehl und kein Industriezucker. Dies hilft die Regenerationphase deutlich zu verkürzen. Obst und Gemüse in den ersten Wochen nicht roh essen, sondern schonend dämpfen. Kupfer, Eisen und Zink nach dem Fasten supplementieren (Kupfercitrat 1 Kps morgens und mittags von z.B. pure encapsulation und z.B. Eisen Plus 1 Kps ca. 30 Min. vor dem Frühstück von Burgerstein), Zink als Bestandteil von z.B. Immun 44 von Ökopharm, 1 Kps mittags und abends. Mit ProAl spag. der Fa. Pekana dem Immunsystem die Allergiereaktion nehmen, ggf. bei bekannten eiweißbezogenen Allergien noch Cardiospermum D4 4-5x tgl. 10 Globuli. Ausreichend Kalium zuführen und kein Alkohol und Nikotin. Nicht scharf essen, ausreichend Ursalz verwenden. Den Jodbedarf am besten mit Lugol’scher Lösung abdecken. Anstelle von Fleisch sind Süsslupinenpresslinge zu empfehlen, sowie Bio-Eier, um für einen guten Eiweißspiegel zu sorgen.  Leinöl, Olivenöl und Kokosöl reichlich verwenden, Krillöl substituieren da erst mal kein Fisch essen angesagt ist und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren bei den meisten Menschen viel zu knapp gegessen werden. Dazu Verdauungstee mit 2-3 Tassen tgl. für 1 Monat (50% Schafgarbenkraut und 50% Kamille mit 1 TL Honig). Als Antioxidantienlieferanten sind Feigen, getrocknete Pflaumen und getrocknete Aprikosen sehr gut. Auf guten Vit.D3 Spiegel achten, dh Sonnenbaden und/oder Oleovit zuführen. Zur besseren Regeneration der Darmwand Zeobent mit 1 TL in 1 Glas vormittags und nachmittags trinken, zum Essen 1g L-Glutamin einnehmen. Itires spag. von Pekana als Lmyphmittel für 1-2 Monate verwenden. Ab der 3.ten Woche dann entschlacken mit Tartarus spag von Phönix, z. 60-80Tr. auf 1L Wasser und tagsüber verteilt trinken. Falls der Blutdruck zu niedrig werden sollte, dann Ingwertee trinken (treibt die Schilddrüse an). Nach der lacto-vegetarischen Zeit dann langsam wieder rohes Gemüse und Obst essen, sowie Fleisch in kleineren Portionen und vor allem wieder frischen Fisch und ausreichend Kräuter und Bitterstoffe. Industriezucker und Weißmehl sollten so weit möglich lebenslang vermieden werden.  Günstig ist das tägliche Einnehmen von Bullrich Säure+Basen Balance Presslingen von Beginn an und später auch besonders dann, wenn mal nicht ausreichend basisch gegessen wird. Auf regelmäßig 2x kleine Zwischenmahlzeit achten. Tagsüber einen Nierentee und abends einen Leber-Gallentee trinken kann als längerfristige Stütze gemacht werden.

Begleitende homöopathische Mittel und pflanzliche Urtinkturen sind je nach individueller Situation am besten über eine BF-Testung zu eruieren.