Stoffwechsel:

Der Stoffwechsel (Metabolismus) stellt die Gesamtheit der Aufnahme, des Transports und der chemischen Umwandlung von Stoffen im Körper dar, sowie die Abgabe von Stoffwechselprodukten.

Der Stoffwechsel kann sowohl anabol (aufbauend) wie katabol (abbauend) wirken.

 

Purinstoffwechsel:

Purine sind wichtige Biomoleküle, welche neben den Pyrimidinen (Teilstrukturen wichtiger Naturstoffe wie z.B. Vitamiin B1) zwei der vier DNA/RNA Bausteine, die Nukleinsäuren Adenin und Guanin, darstellen. Die beiden anderen DNA/RNA Bausteine sind Cytosin und Thymin. Die 4 DNS Grundbausteine (Nukleinsäuren) werden durch Pentose- (Monosaccharid mit 5 Kohlenstoff) und Phosphatmoleküle miteinander aufgereiht und ergeben so einen DNA-Strang. Purine sind insbesondere bei der Zellteilung für den Zellkernbau, d.h. bei dem Prozess der Mitose, wichtig. Da der Körper alle Nukleinsäuren und damit auch die Purine selbst bilden kann, ist eine Nahrungsaufnahme von Purinen nicht essentiell. Purine kommen besonders in tierischer Nahrung und stark gehäuft in Innereien, fetten Fischen, Kakao und auch besonders in Krabbentieren und Hülsenfrüchten vor. Purine dienen als quasi mobile Energiewährung und sie auch sind Ausgangsstoff des Biopterins und wichtiger intrazellulärer Signalmoleküle. Das primäre Abbauprodukt der Purine ist die Harnsäure, welche über die Nieren ausgeschieden wird.

Eine zu hohe Purinaufnahme führt nach Überschreitung des Lösungsvermögens von Harnsäure im Blut zu einer Ausfällung in Form von harten, scharfkantigen Kristallen, den so genannten Uraten (Salze der Harnsäure). Diese kristallinen Ausfällungen lagern sich bevorzugt in der Gelenkinnenhaut ab und führen dort zu Erkrankungen (Entzündungen) wie Gicht. Auch führen die scharfen Kanten zu kleinen Verletzungen an der Innenschicht der (arteriellen) Blutgefäße, was den Ausgangspunkt zur Arteriosklerose, der Gefäßwandverkalkung, darstellt.

Eine Verbesserung des Purinstoffwechsels kann vor allem durch eine gemäßigte Aufnahme von Purin haltigen Nahrungsmitteln und Getränken, sowie durch eine ausreichende Trinkmenge von Wasser erreicht werden. Präparate natürlicher und pflanzlicher Herkunft reich an Kalzium und Natrium sind besonders hilfreich um einen überhöhten Anteil von Harnsäure zu mindern.

Grundsätzlich gilt, dass der Körper versucht, möglichst viel zu recyclen. Für die Purine gilt, dass überschüssiges Angebot nicht gespeichert werden kann, daher muss es ausgeschieden werden. Sowohl Leber wie Niere spielen hier eine wesentliche Rolle. Auch muss der pH Wert dafür stimmen, sowohl eine Verschiebung des pH Wertes ins sauere wie in basische Milieu verschlechtert die Ausscheidefähigkeit.

Pflanzen haben einen wesentlich kleineren Chromosomensatz als tierische Nahrung, wodurch Pflanzen den Purinstoffwechsel wesentlich geringer belasten. Auch gilt es zu beachten, dass Alkohol die Harnsäureausscheidung hemmt, wodurch die meisten Gichtanfälle statistisch gesehen nach gutem Essen und reichlichem Alkoholgenuss auftreten. Gicht zeigt sich meist zuerst im Großzehgrundgelenk, welches anschwillt stark schmerzt und eine glänzende Haut zeigt.

Puringehalt verschiedener Nahrungsmittel (pro 100 g)

sehr hoher Puringehalt: Bries (bis 1270 mg), Sardellen, Leber, Ölsardinen, Niere, Gehirn, Fleischextrakt (bis 400 mg)

mittlerer Puringehalt zwischen 75 - 150 mg: Rindfleisch, Schweinefleisch, Hülsenfrüchte, Wild, Geflügel (ausgenommen Hähnchen), Karpfen, Kabeljau, Heilbutt, Hecht, Schalentiere (Garnelen, Krabben, Lobster)

mäßiger Puringehalt: Speck, Schinken, Hammelfleisch, Hähnchen, Aal, Hering, Pilze, Erbsen, Blumenkohl, Spargel, Spinat, Vollkornbrot