Das Milieu ist alles, die Mikrobe ist nichts!

Nur die wenigsten machen sich Gedanken um Ihren Magen-Darm-Trakt, erst wenn er ihnen Probleme macht. Jedoch, würden sich die Menschen darum gedanken machen, was Sie ihrem Verdauungstrakt zuführen, so hätten wir sehr viele gesundheitliche Probleme weniger! Die meisten von uns kümmern sich nur darum, dass bei Hunger- (oder Lust)gefühl auf Nahrung etwas in den Mund kommt und dass das, was hinten wieder heraus kommt, auf einem geeigneten Örtchen entsorgt werden muss. Um das, was dazwischen passiert und wie "der Betrieb Verdauung" am besten läuft und welche wertvolle Dienste dieser erbringt, machen sich nur Wenige Gedanken. Ein Vergleich hilft: Unser Magen-Darm-Trakt funktioniert wie die Wurzeln beim Baum. Und ohne Wurzeln gibt es keine Kraft und keinen Halt. Der Darm mit seinen Schleimhäuten weist eine Oberfläche von ca. 30.000m² auf und ist somit das größte Organ des Körpers.

Die Erkenntnis, "dass der Tod im Darm sitzt", ist nicht neu. Sie ist schon den Naturvölkern, ebenso den Ärzten des Altertums von jeher geläufig gewesen. Zitat Dr. med Issels.

Ein Tip vorausgeschickt: Mit zunehmenden Alter vermindert sich die Menge an produzierter Magensäure etwas. Deshalb sollten gerade ältere Menschen das Sprichwort "sauer macht lustig" beherzigen und so ihr Leben z.B. mit Sauerkraut, saure Gurken etc. besser geniessen. Dass ca. 20 Min. vor dem Essen und je nach aufgenommener Lebensmittel zwischen 1-3 Stunden nach dem Essen nichts getrunken werden ist eine allgemein gültige Grundregel. Das Einhalten dieser Zeit verhindert zuverlässig Sodbrennen und schont den Dünn- und Dickdarm. Ein Glas Wasser, ein kleines Bier oder ein Glaserl Wein zum Essen gehört zum Genuß, aber mehr soll es nicht werden.

Wie funktioniert unsere Nahrungsaufnahme prinzipiell?

Die Verdaung startet bereits im Mund! Mittels Zerkauen der Nahrung wird diese zerkleinert und die Speicheldrüsen geben 1-2 Liter Speichelfüssigkeit für die bessere Gleitfähigkeit hinzu, sowie α-Amylasen, womit die Kohlenhydrate (Polysaccharide, wie z.B. Stärke) in der Nahrung aufgespaltet werden können. Die Speicheldrüsen produzieren auch Lysozym und IgA-Antikörper zur Mundhöhlendesinfektion und remineralisieren die Zähne. Die Speiseröhre transportiert die zerkleinerte Nahrung in den Magen, wo Salzsäure (von den Belegzelllen der Magenschleimhaut) beigegeben wird, deren Produktion und Ausschüttung gesteuert wird vom Hormon Gastrin (abgesondert von den G-Zellen), um die aufgenommene Nahrung weitgehend zu sterilisieren (pH Wert nüchtern 1 - 1,5, gefüllt 3 - 5). Aktiviert durch die Salzsäure werden die Enzyme Pepsin und Kathepsin (beim Säugling) aktiviert (abgesondert von den Hauptzellen), welche die räumliche Strukturaufspaltung der Eiweiße in der Nahrung ermöglichen. Ebenfalls reduziert Salzsäure drei-wertiges Eisen zu zwei-wertigem Eisen, das für die Blutbildung (Hämausbildung der Erythrozyten) im roten Knochenmark ein große Rolle spielt. Durch Beigabe des Intrinsic factor (ebenfalls abgesondert von den Belegzellen) wird die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm (im terminalen Abschnitt des Krummdarms, kurz vor der Übergabe über die Bauhinsche Klappe in den Blinddarm, dem ersten Abschnitt des Dickdarms) ermöglicht. Die Menge der von den Belegzellen abgegebene Salzsäure im Magen wird u.a. auch durch das in der Pankreas geringfügig ebenfalls produzierte Hormon Gastrin gesteuert (koordiniert über das vegetative Steuerzentrum im Kleinhirn). Die Salzsäure wird durch eine alkaline Schleimhaut (gespeist von den Schleim produzierenden Nebenzellen) abgehalten, so dass diese ohne Einwirkung auf die Magenwand bleibt. Der Magen hat ein Füllvolumen von ca. 1,5 - 2 Liter und ist als Muskelsack (mit Längs-, Quer- und Ringmuskeln) konzipiert, welcher die aufgenommene Nahrung durchwalkt, wodurch der dünnflüssige Speisebrei entsteht, welcher portionsweise über das Magen Antrum an den so genannten Pförtner in den Zwölffingerdarm (nur ca. 20  -25 cm lang) abgegeben wird. Dort wird Gallensaft produziert in der Leber und aufkonzentriert in der Gallenblase, sowie Pankreasflüssigkeit (Enzyme zugehörig zu den Amylasen, Proteasen und Lipasen) eingespritzt, um Fette für die Aufnahme zu emulieren, Kohlenhydrate (Di- und Monosaccharide) und Eiweiße in verwertbare Formen aufzubrechen. Der größte Teil der Nährstoffaufnahme passiert im ca. 3 - 3,5 m langen Dünndarm (bestehend aus Zwölffingerdarm = Dudenum, Leerdarm = Jejunum und Krummdarm = Ileum), durch welchen der Speisebrei mittels wellenförmig ablaufenden, und Roll- und Pendelbewegungen weitertransportiert wird. Der Transport selbst wird u.a. durch den pH Wert des Speisbreis gesteuert, wofür im Darmtrakt Sensoren vorliegen. Die Dünndarmoberfläche wird mittels von Zotten, Kerckring-Falten und Mikrovilli auf eine Größe von ca. 200m² gebracht, sodass die Darmepithelzellen im Speisebrei und durch Bakterien abgegebene gelöste Nährstoffe mittels Pinozytose auf der Darmseite und Exozytose auf der Kapillarseite (Vakuolenverbindung) in den Körper bringen können. Im Dünndarm werden ca. 1 - 2 Liter Darmsaft dem Speisebrei zugegeben (über die Panethischen Körnerzellen), um diesen stark zu verflüssigen, sodass u.a. die Enzyme ihre Wirkung voll entfalten können. Der pH Wert im Dünndarm wird durch die Abgabe des schleimig/wäßrigen Darmsaftes (abgesondert von den Brunnerschen Duodenaldrüsen mit pH Werten zwischen 8 - 9) geregelt, sodass das Dünndarmmilieu einen für Bakterien günstigen pH Wert von ca. 8,3 aufweist. Die symbiontischen Bakterienabfallstoffe dienen dem Organismus als Nährstoffe. Im letzten Abschnitt des Krummdarms wird z.B. das für die Produktion der Blutzellen wichtige Vitamin B12 aufgenommen, das für den Knochenstoffwechsel wichtige Vitamin K2 z.B erst im Dickdarm produziert und resorbiert. Der Krummdarm wird durch die Bauhinsche Klappe abgeschlossen, durch welche der teilverdaute Speisebrei in den Blinddarm gedrückt wird, ab wo der ca. 1,5m lange Dickdarm beginnt. Der Appendix (ca. 8 cm lang) wird auch "Darmmandel" genannt und ist ein lose im Peritoneum liegender Anhang des Blinddarms, welcher als Bakterienspeicher bei einem Durchfall die Kulturen für einen "Neustart" mit den symbiontischen Bakterienstämmen liefert bzw. den Aufbauprozess beschleunigt. Im Dickdarm herrscht ein gänzlich anderes bakterielles Milieu (pH Wert liegt bei ca. 5) als im Dünndarm. Im Dickdarm werden dem Brei Flüssigkeit (ca. 8 Liter am Tag), weitere Mineralien, Salze, das Vit.K2 etc. entzogen. Der unverdauliche Anteil der aufgenommenen Nahrung wird dann vom Sigmoid (dem letzten Dickdarmabschnitt) in den Mastdarm abgegeben, über welchen der Stuhl gespeichert und die Ausscheidung gesteuert wird. Zu wenige Ballaststoffe, denaturierte Lebensmittel und ein Übermaß an Zucker, aber auch Medikamente wie Aspirin, Antibiotika etc. resultieren in einer Übersäuerung des Darms und damit des Bindegewebes, was Ursache für viele oft chronische Krankheiten ist.

Über Schleimwände unterschiedlichen Aufbaus werden praktisch im gesamten Verdauungstrakt Nährstoffe etc. resorbiert und über das der Pfortader vorgelagerte Kapillarsystem gesammelt zur Leber geführt, welche als Verdauungsdrüse (neben der Pankreas, Galle und den Speicheldrüsen) fungiert und als größtes Speicher- und Entgiftungsorgan im Körper eine ganz wesentliche Aufgabe inne hat. Unser Immunsystem konzentriert sich um den Verdauungstrakt (ca. 70%), da über diesen ständig über die Nahrungsaufnahme Fremdstoffe, Erreger etc. in den Organismus eindringen. Lymphe und Darm befinden sich über die Darmflora in enger Kopplung und Wechselwirkung. Die Abfallstoffe der "guten" symbiontischen Bakterienstämme, welche die unterschiedlichen Schleimhautwände besiedeln, liefern wertvolle Nährstoffe (wie z.B. Vitamin B12, Vitamin K1/K2, Folsäure, Biotin, Panthothensäure, Liposacharide, Colicine, Rechts-Milchsäure, Ameisensäure etc.) für unseren Organismus. Auch werden in der Darmschleimhaut hochspezifische Eiweiße produziert, welche der Antigenproduktion dienen. Besiedeln "falsche" Bakterien eine Schleimhaut, fressen diese die für uns wertvollen Nährstoffe (wodurch nach eingetretenem Darmschaden es trotz gesunder, vollwertiger Nahrung zu Mangel kommen kann) und geben für unseren Organismus schädliche (z.T. sogar hochtoxische) Abfallstoffe ab. Es entsteht daraus eine erhebliche Belastung für unseren Organismus.

Menschlicher Verdauungstrakt - Abbild WikipediaMenschlicher Verdauungstrakt - Abbild Wikipedia

Ein kranker Darm ist oft Ursache von Erkrankungen wie Migräne, Allergien, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma, chronischen Schmerzleiden hin bis zu rheumatischen Erkrankungen, Depressionen und Angstzuständen, Immunsystemschwäche, sowie von Herz- und Blutgefäßen. Resultate eines fehlfunktionierenden Magen-Darm-Traktes können chronische Müdigkeit, Konzentrationsmangel hin bis zum ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) sein.

Die Menschen müssen wieder verstehen, welche wichtige Rolle ihr Verdauungsapparat inne hat und sich wieder um die Qualität dessen viel mehr kümmern, was sie an Nahrungsmittel und Flüssigkeiten aufnehmen. Die industrielle Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie hat ihren Profit im Auge, nicht die Gesundheit des Konsumenten.

Die gesunde Darmflora weist etwa 500 bis 1000 Bakterienstämme auf, mit welchen wir in Symbiose leben und die wir für unser Überleben benötigen. Es leben etwa 10x mehr Bakterien in unserem Darm als wir Zellen haben, also ca. 1.000.000 Mrd.!

Der Darm eines Babies ist steril und wird über die Muttermilch auf die feste Nahrungsaufnahme vorbereitet. Die Besiedelung des Darms mit den mit uns in Symbiose lebenden Bakterien ist essentiell für unsere Nährstoffversorgung, d.h. unsere Gesundheit. Wird das Milieu im Darm verändert (dieser hat ein Länge von ca. 4 Metern) bzw. verschoben, gerät unsere Nährstoffversorgung aus dem Gleichgewicht. Eine Verschiebung tritt insbesondere ein durch falsche Ernährung, durch die Aufnahme von körperfremden Stoffen (z.B. Konservierungsstoffe etc.), sowie von Giftstoffen (wie z.B. chemische Substanzen), aber auch Antibiotika. Was im Darm vorgeht, kann über eine Stuhluntersuchung nachgewiesen werden.

Die Speisebrei Durchlaufszeit durch den Magen-Darm-Trakt sollte zwischen 18 und 24 Stunden liegen, richtig wären etwa 2 Stuhlgänge pro Tag. Die normale Stuhlfarbe ist braun, ausgeschieden werden ca. 100 - 200g / Tag. Hellfarbige Stühle weisen auf unverdautes Fett hin, d.h. in der Regel, dass keine bzw. zu wenig Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm eingespritzt wurde, oder, was seltener zutrifft, die Pankreas mit der Lipaseproduktion Probleme hat. Helle Stühle gehen meist mit strengem Geruch einher. Ein schwarzfarbiger Stuhl ist entweder bedingt durch Nahrungsaufnahme (Blutwurst, Spiinat, Kohle- oder Eisenpräparat), oder durch verdautes Blut, welches im Ober- bzw. Mittelbauchbereich im Darm ausgeblutet wurde. Ein rotfarbiger Stuhl zeigt eine Einblutung im Unterbauch oder durch Hämorrhoiden auf.

Eine physiologische Darmflora ist ein entscheidendes Merkmal eines gesunden Organismus. Die Darm-Blut-Sperre wird durch die Darmschleimhaut aufrecht erhalten, die Darmschleimheit von Bakterien besiedelt und das Milieu für die Bakterien ist entscheidend über die Arten von Bakterien, welche sich ansiedeln. Aufgenommene Nährstoffe werden über die Pfortader zur Leber transportiert. Wird nun die Darmschleimhaut beeinträchtigt, kann die in der Funktion mit einem Sieb vergleichbare Sperre seine Filterfunktion nicht ordnungsgemäß aufrechterhalten und es kommt entweder zu erhöhter oder verringerter Durchlässigkeit. Dies bedeutet also entweder Mangel (resultiert in Nährstoffunterversorgung) oder Überfluss (auch unverarbeitbare Nahrungsbestandteile landen als Belastung im Blut und im Lymphsystem). Beides ist schlecht, auf die Balance kommt es an und diese wird durch das Mileu im Darm bestimmt. Ist die Darmschleimhaut erst einmal geschädigt, kann dessen vollständige Sanierung bei optimal abgestimmter Darmwäsche gefolgt von Prä- und Probiotikagabe durchaus 3 bis 10 Wochen (je nach Alter und Disziplin in der Therapie) beanspruchen. Selbst die beste Vitalstoffzuführung kann nur wenig von dessen Nützlichkeit entfalten, wenn die Aufnahme der Vitalstoffe nicht bzw. nur eingeschränkt möglich ist.

Unser Körper bezieht aus der Symbiose mit den Bakterien u.a. wichtige Vitamine und Enzyme, welches die Abfallprodukte der Bakterien sind. Ist die Darmflora stärker geschädigt, können Nahrungsbestandteile und damit Bakterien in die an den Darm angrenzenden Bereiche vordringen, was dort zu Abwehrreaktionen und zu einer Überlastung der Leber als das Entgiftungsorgan im Körper führt. Dies ist bekannt als das "Leaky Gut Syndrom", eine Erkrankung, welche in den Industrienationen stark zunimmt. Die Leber synthetisiert auch die mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiße, sodass diese neu zusammengesetzt für unseren Organismus zur Verfügung stehen. Proteine sind die Baustoffe des Lebens und pflanzliche Proteine sind nicht gleich tierische Proteine! Der Körper kann nur über eine Entzündungsreaktion die Phagozytose (Fressen) der eingedrungenen Bakterien und Eiweiße starten, es kommt im Magen-Darm-Bereich (Oberbauch hin bis zu den Nieren) zu einem Entzündungsödem.

...so harmonisch sollte die Beziehung in uns sein......so harmonisch sollte die Beziehung in uns sein...

Pilze (Myzeten) finden sich immer dann im Darm, wenn das Darmmilieu vorgeschädigt ist. Die Vorstufen der Pilze nehmen wir schon mit der Nahrung auf. Erst ein für die Pilze geeignetes Mileu lässt diese gedeihen, was für unsere Gesundheit gefährlich werden kann. Die Abfallstoffe der Pilze verursachen, dass unsere Abwehr unzureichend funktioniert und bewirken mit ihren chemischen Verbindungen Stoffwechselprobleme in der Leber. In Anbetracht dessen ist die Einstellung "jeder Mensch hat seinen Pilz" als gesundheitlich fahrlässig einzustufen - nur allzu schnell kann ein Pilzbefall ein systemisch relevantes Ausmaß annehmen. In der Phase z.B. einer Medikation oder Antibiotikagabe wird die Darmflora ungeachtet "guter oder schlechter" Bakterien reduziert. Dies ist gut für das Wachstum von Pilzen, werden doch ihre Gegenspieler damit geschwächt, und so ist die Beobachtung erklärt, dass häufig nach einer Antibiotikatherapie ein Pilzbefall (bei Faruen auch der Vagina) folgt. Pilze sondern toxische Abfallstoffe ab, welche unser Immunsystem weiter schwächen und bei heftigem Befall sogar zum Erliegen bringen können. Bereits 1897 verfasste Dr. Busse aus Greifswald eine Dissertation, in der er Hefen als generelle Krankheitserreger inklusive ihrer Symptome beschrieb. Weitere Abhandlungen dahingehend wurden veröffentlicht, leider jedoch ohne ausreichend die Öffentlichkeit zu erreichen. Neben Hefen (u.a. Candida albicans) sind Schimmelpilze  (u.a. Aspergillus niger) die häufigsten Verursacher von Pilzinfektionen. Hefeinfektionen steigen zurzeit weiter stark an und Candida als Hauptvertreter kann viele Reaktionen hervorrufen: ständig wechselnde, klebrige Stuhlqualität; heftige, übel riechende Blähungen, ständiger Heißhunger nach Süßigkeiten; Alkoholunverträglichkeit; chronische Müdigkeit und Abgeschlagenheit; Hautkrankheiten, rheumatische Beschwerden; Nahrungsmittelunverträglichkeit; Depressionen; chronische Rachen- und Nebenhöhlenentzündung; Kopfschmerzen hin bis zur Migräne u.v.m..

Es können etwa 130 verschiedene Parasiten (wie z.B. Amöben, Fadenwürmer, Bandwürmer etc.) in den Verdauungstrakt gelangen. Diese werden zumeist über die Nahrungsaufnahme und getrunkenes Wasser in unseren Körper aufgenommen. Die Gallenflüssigkeit neutralisiert normalerweise die saure Umgebung des Magens, der als "Desinfektions-Muskelsack" die meisten Übeltäter abtötet. Deshalb ist es sehr wichtig, dass unser Magen auch sauer genug werden kann, um den größten Teil an Bakterien etc. unschädlich zu machen! Ein gesunder Magen erreicht in nüchternem Zustand pH Werte von bis zu 1,0 und im Dünndarm werden mit Hilfe der Gallenflüssigkeit pH Werte von ca. 8,5 erreicht, während im Dickdarm wieder ein pH Wert von ca. 5 vorliegt. Wir brauchen dieses basische Milieu im Dünndarm, damit die Bakterien ihre Arbeit verrichten können und die Nährstoffe durch die Darm-Blut-Sperre kommen. Wird dieser pH Bereich im Dünndarm nicht eingehalten, stimmt das Mileu für die Nährstoffaufnahme aus dem Speisebrei nicht. Unnütze/schädliche Bakterien drängen sukzessive die nützlichen Bakterien zurück, mit der Folge, dass die Symbiose zwischen symbiontischen Bakterien und Organismus gestört ist - das Mileu des Darms kippt, und unser gesamter Organismus versauert.

Eine Sanierung des Verdauungstraktes muss auf die vorliegende Ist-Situation abgestimmt sein, soll neben dem Darmfloraaufbau auch die Therapierung von Pilzbefall mit abdecken. Dies beansprucht meist zwischen 3 und 10 Wochen und ein sauberer, ordentlich funktionierender Magen-Darm-Trakt ist Grundlage jeder Gesundheitsvorsorge und Gesundheitserhaltung. Immer mehr Pilze schleichen sich durch die kaum zu kontrollierende, brandgefährliche GMO-(Miß)Wirtschaft in unsere Lebensmittel, deshalb sollten Pilztherapien regelmäßig durchgeführt werden, Kräutertinkturen sind dazu kurmäßig anzuwenden. Da heute kaum noch jemand ein gesundes Milieu im Darm aufweisen kann, sollten zyklisch hochwertige Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt werden. Damit werden Fäulnisbakterien und Pilze zurückückgedrängt und die symbiontischen Bakterienstämme gestärkt. Das Probiotika soll direkt nach dem Aufstehen mit einem Glas warmen Wasser zugeführt werden, wodurch eine Reihe positiver Effekte getriggert wird, u.a. der Stuhlgang am Morgen.

Darmflora wieder aufbauen

Abgesehen von unausgwogener Nahrung mit zuwenig langem Kauen der Nahrung, verhindert ein Zuviel an Sitzen (Bewegungsmangel) die Peristaltikbewegung des Darms, wodurch der Speisebrei nicht in der Geschwindigkeit weitertransportiert werden kann wie erforderlich. Liegt der Speisebrei zu lange im Bakterien freundlichen Dünndarmmilieu, entstehen dort zu viele Gärgase und Alkohol - beide versauern den Organismus. Eine zu lange Verweildauer des an den Dickdarm abgegebenen Speisebreis führt auch zumeist zu einer zu langen Verweildauer des Stuhls im Mastdarm, wo er dann in einen Verfaulprozess übergeht. Dies ist einer der Hauptgründe für die hohe Zunahme des Dickdarm- und Mastdarmkrebs ebenso wie für die Zunahme an Hämorrhoidenerkrankungen. Da Dünn- und Dickdarm in der Nacht die "Reinigung" durch Verdauung der Speisebreireste durchführen, wir aber sowohl zu spät essen als auch zum Essen zuviel trinken, sowie auch oft etwas zu wenig schlafen, können die für die Reinigung erfoderlichen ca. 6 - 12 Stunden (hängt von der Menge und der Art der aufgenommener Nahrung ab, bei einer deftigen Hauptmahlzeit am Abend mit tierischen Bestandteilen sind ca. 12 Std erforderlich) nicht erreicht werden. Auch wird erst durch das Hungergefühl der Serotoninausstoss begünstigt, dem "Glückshormon", welches sehr viele weitere Vorgänge im Körper steuert. Deshalb sollte abgesehen von einer Probiotikagabe beim Wiederaufbau der Darmflora auch auf ausreichend Bewegung, Schlaf und Abstandszeit zwischen Abendessen und nächstem Frühstück geachtet werden, um die Zeit des Darmflora Wiederaufbaus zu verkürzen.

Gährungsprozesse beziehen sich auf Zucker (Kohlenhydrate, Monosaccharide und Disaccharide), während sich Fäulnisprozesse auf Eiweiß beziehen. Pflanzliches Eiweiß kann in der Leber besser (70% zu 30%) verwertet werden als tiereisches Eiweiß, auch wird der Transport durch den Darm wegen der Ballaststoffe in der pflanzlichen Nahrung begünstigt. Die von den Bakterien produzierten Gase werden zu ca. 90% über das Blut resorbiert und ausgeatmet, nur ca. 10% entweichen als Pfurze. Aus diesem Grunde soll bei einer Darmsanierung auch der Industriezuckerkonsum reduziert / eliminiert (ersetzt durch Stevia und Birkenzucker), sowie Auszugsmehl möglichst gemieden und insbesondere der Konsum tierischen Eiweißes stark reduziert werden, um schneller zum Erfolg zu kommen.

Mit einer Dysbiose (einem außer Balance geratenen Verdauungstrakt) geht praktisch immer ein erhöhter Alpha-1-Antitrypsin Wert im Blut einher (über 200 mg/dl) und es entwickeln sich Allergien, Hauterkrankungen, rheumatische Erkrankungen und chronische Müdigkeit (aufgrund der hohen Leberbelastung). Bei einere Dysbiose ist das Gleichgewicht zwischen "unnützen" aeroben Bakterien (E.coli, Klebsiella, Enterococcus u.w.) und den "nützlichen" anaeroben Bakterien (Bifidobacterium, Lactobacillus, Bacteroides, Clostridrium u.w.) verschoben. Der Wiederaufbau der Darmflora ist unterschiedlich je nach Störungsmuster anzugehen. Typischerweise wird in einem ersten Schritt mittels pflanzlicher Antibiotika (z.B. Angocin Anti Infekt N höher dosiert auf leerem Magen) der pathogene Bakterienanteil unterdrückt, ohne die notwendigen Bakterienstämme dabei zu schwächen. Parallel dazu ist während der Darmsanierung auf eine möglichst glutenfreie Ernährung zu achten und Kuhmilchprodukte zu meiden. Sollte dazu noch eine Verstopfung vorliegen, so sollen natürliche, abführende Nahrungsmittel (z.B. Leinsamen, Flohsamen, Chlorella Algen) bzw. auch Kräuter und/oder Bitterstoff enthaltende Tees zur Darmreinigung zu sich genommen werden.

Verzögert erfolgt danach überlappend die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln mit probiotischen Kulturen und Bitterstoffen. Auch sollte erst verzögert zum Startzeitpunkt der Darmsanierung ein Eiweißkonzentrat zu sich genommen werden, falls dies Bestandteil einer Therapierung ist (z.B. wegen niedrigem Albuminwert). Besser wäre die Aufnahme von Eiweiß mittels Süsslupinen- und Hanfmehl. Pro-biotika bedeutet „für das Leben“, das Gegenstück zu Anti-biotika. Qualitativ hochwertige Probiotika enthalten eine Vielzahl von unterschiedlichen Bakterienstämmen, welche gegen die Magen- und Gallensäure widerstandsfähig sind (vorwiegend Bifidobakterien und Lactobazillen). Durch die externe Zuführung von Probiotika wird das Wachstum der nicht-symbiotischen Bakterien im Darm und deren Ansiedlungsbereich zurückgedrängt. Bis die Darmflora wieder vollständig ins Gleichgewicht gebracht ist, vergehen in der Regel mehrere Monate bis zu einem Jahr. Der Fortschritt in der Darmsanierung wird am besten über spezielle Stuhltests verifiziert.

Zusätzlich können noch Präbiotika eingesetzt werden, da sie den Milchsäurebakterien als Nahrung dienen und so deren Wachstum unterstützen. Präbiotika sind pflanzlicher Herkunft und enthalten Inulin, Oligofructose und Tobinambur.

Um den Erhalt der wieder aufgebauten Darmflora zu gewährleisten, hat die Ernährung ausgewogen, gesund und vor allem vorwiegend basisch zu sein. Basisch bedeutet den Verzehr von Gemüse (auch roh) und Obst, jedoch nicht mehr nach ca. 17 Uhr (wegen Fuselalkoholbildung). Für die Aufnahme von tierischem Eiweiß sollte man sich auf Eier und Frischfisch beschränken. Der Konsum von Industriezucker, zuckerhaltige Speisen, Süßigkeiten und Auszugsmehl soll stark eingeschränkt werden, da diese Pilzen im Darm als Nahrung dienen und deren übermäßiges und für uns schädliches Wachstum begünstigen.

Unterstützend kann Chamomilla als homöopathisches Mittel genommen werden.