Blähungen – Was tun?

Blähungen werden in der Schulmedizin in das Gebiet der Gastroenterologie, der Wissenschaft vom Magen-Darm-Trakt, zugeordnet. Der Arzt macht dann meist gleich eine Gastroskopie und Koloskopie mit. Diese Untersuchungen werden bei Verdacht auf ein Magen- oder Darmgeschwür, Helicobacter Infektion, auf Polypen, auf Krebs oder weitere organisch manifeste Erkrankungen gemacht. Jedoch, bei Blähungen helfen diese Maßnahmen in aller Regel nicht weiter, da meist eine Störung der Funktion, nicht aber der organischen Struktur vorliegt. Das Ergebnis ist eine Diagnose wie Meteorismus mit unklarer Genese unter Ausschluss organischer Erkrankungen" getroffen, oder „Reizdarm“, Colon irritable, oder es kommt zu einem Termin beim Psychologen/Psychiater, um Antidepressiva zu verschreiben, welche auch eine Auswirkung auf das „Darmhirn“ haben.

Doch nur selten wird der Stuhl im Labor ausgewertet, da ist für den Arzt im Gegensatz zu den vorgenannten Untersuchungen zu wenig an Geld von der Sozialversicherung herauszuholen. Deshalb werden Blähungen von den Ärzten des „Gesundheitssystems“ meist nicht ernsthaft aufgearbeitet und behandelt, oft nur als Befindensstörung und nicht als Erkrankung angesehen.

Nachstehend werden die gängigen Ursachen für Blähungen beschreiben.

 

Darmflora und Pilze

Über eine Stuhlprobe kann die Bestimmung der Darmflora und der Pilze veranlasst werden. In vielen Fällen wird dann eine Dysbiose, ein Ungleichgewicht, der Darmflora festgestellt, es  fehlen bestimmte Keime oder es liegen zu viele von bestimmten Keimen vor. Darauf basierend wird dann in Form von mikrobiologischen Präparaten eine so genannte „Symbioselenkung“ erarbeitet. Etwaig zu viel vorliegende Pilze werden mit antimykotisch wirkenden Mitteln aus der Natur reduziert.

Wichtig ist dabei die richtige Wahl der Produkte, die auch jene Stellen im Darm mit Bakterien versorgen, wo diese angesiedelt sein sollen. Dabei gilt, dass dies immer nur eine Stützung sein kann, die über eine gewisse Zeitdauer zu erfolgen hat und dass der wesentliche Faktor die Ernährung ist und bleibt. Jedoch, ohne diesen „Steigbügel“ kommt der Darmtrakt von selbst nur schwer wieder in seine gesunde Balance.

Dabei konnte nachgewiesen werden, dass mit der Zufuhr von Darmbakterien oder deren Bestandteilen immunmodulatorische Effekte erzielt werden können. Die Immunabwehr, welche ja zu ca. 80% um den Darmtrakt lokalisiert ist, kann somit erhöht oder in bestimmten Fällen auch gebremst werden, z.B. bei Darmentzündungen.  

Liegt hingegen eine Störung in der Steuerung der Verdauung via Enzyme vor, so bringt die Zufuhr ansonsten günstiger Darmbakterien nicht viel an Besserung, sofern diese Störung nicht beseitigt wird. So werden bei einer Bauchspeicheldrüsenschwäche z.B. Fette nicht richtig emulgiert und können so nicht die Darmwand durchwandern. Somit verbleiben diese im relativ schnell arbeitenden Dünndarm, werden an den recht langsam arbeitenden Dickdarm weitergeleitet und werden dort durch Bakterien verarbeitet, was zu Blähungen führt. Die Dickdarmbakterien, welche die Fette verdauen, verursachen eine Fäulnisflora ähnlich wie bei einer Biogasanlage, bilden oftmals toxische Gase, die ins Blut resorbiert werden, die Leber, Herz und Lunge belasten. Dasselbe kann bei einer schlechten Eiweiß- oder Kohlenhydratverdauung passieren. Die Bakterien vermehren sich im Dickdarm stark und verändern so das fragile Gleichgewicht der Darmflora. Zugleich beeinflussen die u.a. die Psyche aufgrund der Einwirkung auf das Immunsystem und den Darmnervenzellen. Es nützt dann überhaupt nichts, die fehlenden Gärungsbakterien zuzuführen, wenn z.B. die Enzyme für die Fett-, Eiweiß- oder Kohlehydratverdauung nicht ausreichen. Die Lösung ist die Wiederherstellung der normalen Funktion der Pankreas, oder auch des Leber-Gallensystems.

Oft werden in der Stuhlprobe Candida-Pilze, fallweise auch Schimmelpilz (z.B. Aspergillus) und weitere Pilze wie z.B. aus der Mucor Familie festgestellt. Die Ärzte vertreten i.d.R. die Lehrmeinung und die besagt, dass Pilze zur normalen Darmflora gehören und nicht schaden. Tatsache ist, dass Menschen ohne solche Belastungen sich gesünder und fitter fühlen, weniger Beschwerden haben als jene, bei denen Pilzbelastungen festgestellt wurden. Deshalb vertrete Ich den Standpunkt, dass gewisse Darmpilze wie Candida zwar in geringen Mengen vorkommen mögen und dies tolerierbar ist, bestimmte Pilze wie z.B. ein Aspergillus oder Mucor jedoch nichts im Darm zu suchen haben. Pilze produzieren hochtoxische Stoffwechselprodukte (z.B. Aflatoxine, Furonamine etc.), welche bei höherer Belastung natürlich die Leber und den Organismus stark belasten und sogar dauerhaft schädigen können (... z.B. folgt dann die Diagnose: nicht-alkoholische Fettleberzirrhose). Sie sind dann auch primäre Ursache von Blähungen, Allergien, Krebs, Erschöpfungszuständen, Kopfschmerzen hin bis zur Migräne, Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit durch Immunschwäche u.v.m.. Einer Pilzbelastung folgt dann gerne ein pathologische Bakterienbelastung auf dem Fuße. Geringe Pilzbelastungen bis zu 100 Pilze in einem Gramm Stuhl sollten aufgrund ihrer geringen Stoffwechselleistung eine verkraftbare Belastung für unseren Organismus darstellen. Hohe Pilzbelastungen mit 100.000 bis eine Million und mehr pro Gramm Stuhl sind als schädlich zu werten.  

Die richtige Behandlung umfasst dann neben der antimykotisch wirkenden Mittel natürlich auch eine Ursachenforschung, dh. die Ausforschung der Quelle der Belastung und deren Abstellung. In fast allen Fällen ist dabei eine weitgehend zuckerfreie Kost (wie z.B. Zucker in Honig, Früchte, Trockenobst, Fertiglebensmittel usw.) hilfreich und sinnvoll, jedoch ist der Verzicht auf jegliche Kohlenhydrate nicht empfehlenswert.

Enzymatische Verdauungsleistung  

Um die enyzmatische Verdauungsleistung festzustellen, wird der Stuhl auf die Verdauungsrückstände hin untersucht. Hier kann man erkennen, ob Fette, Fettsäuren oder Stärke nicht gut verdaut werden und so in den Dickdarm gelangen, wo sie nicht hinkommen sollten, denn dort führen sie durch den Abbau durch dort vorhandene und sich dann stark vermehrende Bakterien zu heftigen Blähungen.  

Sollten wenig bis optimalerweise keine Verdauungsrückstände nachgewiesen werden, so ist praktisch definitiv ein Malabsorptionssyndrom ausgeschlossen und weitere dahingehende Untersuchungen erübrigen sich dann in der Regel. Dann gilt es noch die Darmmotilität und Peristaltik zu überprüfen, welche z.B. durch die Schilddrüse beeinflusst wird. Finden sich hingegen Verdauungsrückstände im Stuhl, so ist die Ursache zu finden und abzustellen, die Blähungen werden damit i.d.R. abgestellt. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, welche u.a. über weitere Stuhlauswertung und ergänzend über Blutlaborwerte eruiert werden können.  

Pankreas-Elastase 1 - funktioniert die Bauchspeicheldrüse?  

Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate können nur dann richtig verwertet werden, wenn die Bauchspeicheldrüse gut arbeitet und genügend Enzyme bereitstellt. Bei Fetten kommt als weiterer Aspekt noch das Leber- Gallensystem mit hinzu, bei Kohlenhydraten die Speicheldrüsen im Mund, bei Eiweißen der Magen über die Magensäure. Liegt eine exkretorische Bauchspeicheldrüsenschwäche mit verminderter Verdauungsenzymproduktion in den Darmtrakt vor, so fehlen Enzyme zur Aufspaltung von Eiweißen / Fetten / Kohlenhydrat, dies können nicht vollständig aufgespalten werden, gelangen so in den Dickdarm, wo sie von vorhandenen Bakterien verarbeitet werden und was zu Blähungen führen. Die richtige Behandlung besteht dann zuerst mal in der Zufuhr der entsprechenden Enzyme in der richtigen Dosierung und zugleich in der Bereinigung der Pankreasschwäche. Dafür werden über Blutlabor die Enzymleistungen der Pankreas bestimmt (u.a. Amylase, Lipase, Trypsin, Chymotrypsin), die Alkalische Phosphatase der Leber etc..

PMN-Elastase - liegt eine Darmentzündung vor?  

Die PMN-Elastase ist ein Enzym, welches in den Neutrophilen Granulozyten, der unspezifischen Immunabwehr der weißen Blutkörperchen, vorkommt. Wird dieses Enzym vermehrt im Stuhl festgestellt, so stellt dies einen Hinweis auf eine erhöhte Fressaktivität dieser weißer Blutkörperchen im Darmwandbereich dar. Diese Fresszellen werden bei jeder Entzündung aktiv, sei es bei der Abwehr von Krankheitserregern oder einer Autoimmunerkrankung, aber auch bei eigenem Zellabbau. Bei einer gereizten Darmschleimhaut findet ein erhöhter Zellumsatz statt, was zu leichter Erhöhung der PMN-Elastase führt. Bei einer massiven Darmentzündung hingegen wie sie z.B. bei Morbus Crohn (chronische Darmentzündung) und einer Colitis ulcerosa (Dickdarmentzündung mit Geschwürbildung) vorliegt, sind die PMN-Werte deutlich erhöht. Bei Darmschleimhautreizungen oder –entzündungen kommt es häufig zu Blähungen, weil meist auch die Fettverdauung gestört ist.

α1-Antitrypsin - besteht ein Hinweis auf eine Nahrungsmittelallergie?  

Dieses Enzym ist dann oft erhöht, wenn Entzündungen bestehen oder die Darmschleimhautpermeabilität beeinträchtigt ist. Normalerweise können nur sehr kleine Moleküle aus dem Darm durch die Schleimhaut (den so genannten Mikrovili) in den Körper gelangen. Große Moleküle können nur in geringer Menge die Schleimhaut passieren und werden dann vom Immunystem abgefangen. Anders ist dies bei gestörter Durchlässigkeit der Darmwand, was als „leaky gut“, also als „Leck im Darm“ bezeichnet wird. Dadurch gelangen eine große Anzahl von Fremdstoffen ins angrenzende Gewebe und ins Blut, was zu einer starken Immunreaktion (einer nicht bakteriellen Entzündungsreaktion) führt. 

Aufgrund dieser Fremdeiweiße erfolgt eine Immunreaktion (Antikörper werden ausgeschüttet und verbinden sich mit den Eiweißen zu Immunkomplexen) und es können sich dann in der Folge Nahrungsmittelallergien entwickeln, die wiederum zu einer gestörten Fettverdauung und damit zu Blähungen führen. Mit schleimhautregenerierenden (z.B. Myrrhinil Dragees, L-Glutamin) und antiallergischen Maßnahmen (z.B. ProAl spag. der Fa. Pekana) kann die Auswirkung dieser Störung therapiert werden.

 

Allergietests - werden bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen?

Ein Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie besteht, wenn z.B. bei bestimmten Nahrungsmitteln immer wieder Durchfälle, Verstopfungen oder Blähungen auftreten oder weil das α1-Antitrypsin erhöht ist. In diesem Fall sollte gezielt nach einer Nahrungsmittelallergie hin untersucht werden. Dazu bieten sich z.B. die Allergietests an  RAST und Prick an, wobei über spezialisierte Labor 100e von Tests möglich sind. Diese laufen über IgG-Sensibilitäten und deren Aussagekraft ist nicht unumstritten. Die „energetischen Teste“ wie z.B. Bioresonanz oder Kinesiologie geben weitere Hinweise, werden jedoch von der Schulmedizin nicht anerkannt. Am zielführendsten ist es, Aufzeichnungen zu führen und daraus Rückschlüsse zu ziehen, sowie auf das eigene Gespür zu horchen und bei gefühlter Abneigung gegen ein Nahrungsmittel auch auf etwas zu verzichten bzw. auf eine möglichst organische Lebensmittelzufuhr zu achten.  

Gallensäuren - werden Gallensäuren ungenügend im Dünndarm aufgenommen und führen so zu Störungen im Dickdarm?  

Die Leber produziert Gallensäuren, die Gallenblase speichert sie und gibt sie bei Nahrungsaufnahme in den 12-Fingerdarm über die so genannte Papilla vateri ab. Die Gallenflüssigkeit bildet eine Emulsion aus den fettigen und wässrigen Anteilen des Nahrungsbreies. Aus wenigen großen werden viele kleine Fetttröpfchen, welche dann resorbiert werden können (die sehr Kleinen direkt ins Blut, die Größeren in die Lymphe). Im Endabschnitt des Krummdarms werden die Gallensäuren dann wieder fast vollständig aufgenommen. Nach Bestrahlungen im Unterleib, operativer Entfernung des Endteiles des Dünndarmes oder wenn Dickdarmbakterien durch die Bauhin’sche Klappe in den Dünndarm übergewuchert sind, ist die Aufnahme der Gallensäuren mehr oder weniger stark behindert. Die Gallensäuren gelangen in den Dickdarm, wo sie die Schleimhaut irritieren, dadurch Dickdarmkrebs begünstigen (konjugierte Gallensäuren sind potente Co-Karzinogene) und zu Blähungen und Durchfällen führen können. Mit bestimmten Medikamenten (so genannten Ionenaustauscherharzen) können diese Gallensäuren gebunden und somit unschädlich gemacht werden, die Blähungen verschwinden dann innerhalb weniger Tage. Parallel dazu ist die Darmflora zu unterstützen, damit wieder eine normale Besiedelung eintritt.

Gluten-/Gliadin-Antikörper - liegt eine Zöliakie (Erwachsene) / Sprue (Kinder) vor?  

Statistisch gesehen liegt bei etwa 5 % aller Patienten die Diagnose „Reizdarm“ vor, bei der fast immer die Ursache eine Glutenunverträglichkeit ist. Das Protein Gluten ist auch als Klebereiweiß bekannt und kommt in diversen Getreidesorten heutzutage aufgrund der Sortenzüchtung um bis zu 10x mehr häufiger vor als in den Ursorten. Gluten entwickelt Haftkraft, so können damit Tapeten geklebt werden etc., auch bewirkt es, dass der Teig gut zusammen haftet. Jedoch, manche Menschen vertragen dieses Maß an Gluten allerdings nicht und reagieren mit der Zeit mit Blähungen und Durchfällen auf den Verzehr von Getreideprodukten. Da vor allem in Europa und Amerika jeder Mensch praktisch täglich Getreideprodukte zuführt, können die Beschwerden nicht sicher der Ursache zugeordnet werden – anders als etwa bei Erdbeerallergie, wenn jedes Mal und nur nach Genuss frischer Erdbeeren Bläschen im Mundbereich oder quälende Blähungen auftreten.  

Der Arzt nimmt für eine Sprue/Zöliakie Diagnose eine Dünndarmspiegelung mit Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) vor. Damit kann die Sprue/Zöliakie sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Hinweise kann man allerdings auch aus Blut- oder Stuhluntersuchungen erhalten, ohne die unangenehme Dünndarmspiegelung machen zu müssen. Im Falle einer Zöliakie können im Blut entsprechende Antikörper gegen Gluten/Gliadin (genauer: Endomysium-AK, Transglutaminase-AK) nachgewiesen werden. Diese Untersuchung ist nicht ganz so aussagesicher wie die der Biopsie und reicht i.d.R. für eine Entscheidung für oder gegen einen Therapiebeginn. Die Therapie der Sprue/Zöliakie besteht im Weglassen von glutenhaltigen Weizenprodukten. Es dauert dann allerdings meist ein paar Wochen, bis sich Blähungen, Durchfälle und Gewichtsverluste bessern.

Atemtest auf Laktoseintoleranz – wird Milchzucker nicht vertragen?

Etwa 40% der Mitteleuropäer und etwa 80 % der gesamten erwachsenen Weltbevölkerung weisen eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) auf! Daher sollte jeder Mensch dies ins Auge fassen und Vorsorge betreiben, dh. auf den Verzehr von insbesondere Kuhmilchprodukten verzichten bzw. dies nur stark eingeschränkt zuführen. Kuhmilchprodukte, die nicht ausfermentiert sind, sind dabei wesentlich schlechter verdaulich als ausfermentierte. Schafs- und Ziegenmilchprodukte hingegen sind deutlich besser verträglich. 

Wenn Du Frischmilchprodukte wie Kuhmilch, Speiseeis, Joghurt oder Topfen (Quark) nicht gut verträgst (dh. Blähungen und Durchfälle bekommst), alten Hartkäse wie Parmesan mit wenig Milchzucker hingegen schon, dann ist eine Laktoseintoleranz wahrscheinlich. Dieser Test geht mit Hilfe einer Provokation mit einer größeren Menge reinen Milchzuckers (25-50 g) und anschließender stündlicher Blutabnahme oder Abgabe einer Atemprobe einher. Aus den dabei ermittelten Zuckerwerten (Blut) oder dem Wasserstoffgehalt (Atemluft) kann der Arzt erkennen, ob eine Laktoseintoleranz vorliegt. Die Blutuntersuchung ist etwas ungenauer, die Atemluftprobe ist etwas aufwändiger, dafür genauer. Wichtig ist dabei auch das individuelle, subjektive Befinden während des Tests. Wenn nach der Zufuhr des Milchzuckers eine deutliche, vielleicht sogar massive Verstärkung der Blähungen auftritt, ist eine Intoleranz wahrscheinlich und wird dann meistens durch das Testergebnis bestätigt.  

Eine Laktoseintoleranz ist keine Allergie, es erfolgt keine entsprechende immunologische Reaktion, sondern es fehlt an der ausreichenden Menge des Lactose spaltenden Enzyms Lactase, das von Zellen in der Dünndarmschleimhaut hergestellt wird. Daher besteht die „Therapie“ in natürlichem Verhalten, sprich in der Vermeidung der Zufuhr von größeren Mengen von Milchzucker, und im Aufbau einer gesunden Darmflora. Manche vertragen 5 g Milchzucker, andere bekommen schon bei 1 g Blähungen.

Atemtest auf Fruktoseintoleranz - wird Fruchtzucker nicht vertragen?  

Falls der Verzehr von Obst, z.B. einer Birne zu Blähungen oder anderen Darmbeschwerden führt, der Genuss jeglichen Zuckers nicht gut vertragen wird,  dann ist der Verdacht auf eine Fruktoseintoleranz gegeben. Genauso wie der Laktoseintoleranz fehlt ein bestimmtes Enzym, welches diese Zuckerverbindung aufschließt. Da üblicher Haushaltszucker zur Hälfte aus Glukose (Traubenzucker) und zur Hälfte aus Fruktose (Fruchtzucker) besteht, führen damit gesüßte Speisen fast immer zu heftigen Beschwerden. Die Diagnose wird wie oben beschrieben ebenfalls mit einem Blut- oder Atemtest nach einer Provokation mit Furchtzucker gestellt. Die Therapie besteht im Meiden fruchtzuckerreicher Lebensmittel und im Aufbau einer gesunden Darmflora.

 

Eine professionelle Anamnese ist essentiell!

Es gibt einige Labors, welche diese subtile Stuhldiagnostik durchzuführen in der Lage sind. Da die Interpretation der Befunde jedoch eine gute Kenntnis der klinischen Symptomatik und des Körperregelverhaltens voraussetzt, sollte nur ein damit erfahrener Mensch solche Untersuchungen auswerten und die therapeutischen Empfehlungen daraus abgeben. Eine Stuhluntersuchung mag viele Parameter beinhalten, auch eine Dysbalance der Darmflora mit (meist) einem hohen Stuhl-pH (Säure-Basen-Wert) als Hinweis auf einen Fäulnisstuhl liefern, dann einfach die „fehlenden“ Bakterien zu ersetzen liefert dann jedoch nicht die Lösung! Eine ganzheitliche Betrachtung ist erforderlich, um zur Auflösung der Problematik von Blähungen zu kommen.